Die Digitalisierung im Baubereich bietet für Städte und Gemeinden enorme Chancen, die Nachhaltigkeit ihrer Infrastruktur zu verbessern. Digitale Planungsinstrumente und -methoden sind dabei direkte Befähiger zur Umsetzung zirkulärer Konzepte:
Wenn Nachhaltigkeitskriterien bereits in der Planung digital spezifiziert werden, können sie bei der Übergabe des Bauobjekts einfach und lückenlos überprüft werden.
Die durchgängige digitale Dokumentation ermöglicht eine effiziente Verfolgung von Bauteilen und Komponenten über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes.
Das digitale Datenmaterial ist gleichzeitig Basis für spätere Neubauplanungen sowie die Nachverwendung der Baustoffe des Bestandsobjekts, wenn es seinen Lebenszyklus durchlaufen hat. Letzteres ist für die Planung und Umsetzung zirkulärer Konzepte wie „Cradle to Cradle“ von wesentlicher Bedeutung.
Der digitale Zwilling bietet als komplettes, virtuelles 3D-Abbild eine derartige Datengrundlage, die es erlaubt, zukünftige Planungsvorhaben realititätsgetreu zu visualisieren und zu simulieren. Die Einbindung aller Projektbeteiligten wird hierdurch erleichtert, die Einhaltung von Termin- und Kostenrahmen verbessert sowie Planungsfehler vermieden.
Aufgrund des Onlinezugangsgesetzes müssen in Bayern ab 2023 alle Verwaltungsleistungen auch digital angeboten werden. Mit der damit einhergehenden Einführung der elektronischen Bauantragsbearbeitung regen wir daher an, die Voraussetzungen zu schaffen, dass zukünftig für jeden in der Gemeinde Haar eingereichten Bauantrag ein Modell für einen digitalen Zwilling erstellt werden kann. Unser Gemeinderat Dr. Peter Siemsen hat hierzu am 22.02.2022 einen Antrag eingereicht, um den ersten Schritt in diese Richtung einzuleiten.