Ostern und die Freiheit

Ostern steht wie kaum ein Fest für die Freiheit. Die Menschwerdung Gottes mit der Kreuzigung und Auferstehung Jesu ist für viele Christinnen und Christen das Heilsversprechen an alle, insbesondere an die Schwachen unter uns, die ihrer Freiheiten beraubt worden sind oder diese nur sehr eingeschränkt ausüben können. Das eng mit dem Osterfest verbundene Pessach-Fest erinnert mit dem Exodus der Jüdinnen und Juden aus dem Alten Ägypten ebenfalls an die fundamentale Bedeutung der Freiheitsrechte für die Gesellschaft.

Auch außerhalb des religiösen Kontexts sollte uns Ostern dieser Tage daran erinnern, dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist, sondern jeden Tag hart erarbeitet und immer wieder aufs Neue verteidigt werden muss. Demokratieverachtung, Spaltung, Diskriminierung und Abwertung von Menschen sind substanzielle Gefahren für unsere freiheitliche Gesellschaft. Diese werden gern ausgeblendet und unterschätzt.

Politischer Extremismus, egal ob von links oder rechts, darf in unserer Gesellschaft nie wieder die Oberhand gewinnen. Hier ist jeder von uns gefordert, jeden Tag. Es reicht nicht, Fehlverhalten zu verurteilen und Menschen in eine linke oder rechte Ecke zu stellen. Vielmehr müssen wir durch Empathie und konstruktiven politischen Dialog zum Nachdenken anregen, um gerade diejenigen zu erreichen, die sich aktuell auf dem Irrweg befinden. Ähnlich wie Jesus, der im Neuen Testament als Lehrender und Lernender beschrieben wurde, müssen auch wir uns darin üben, unsere eigene Position immer wieder kritisch zu hinterfragen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, Ihren Angehörigen und allen, die Ihnen wichtig sind, frohe und entspannte Ostertage.

Ihr
Dr. Peter Siemsen
Ortsvorsitzender und Gemeinderat der FDP Haar