Schulterschluss beim Thema Brenner-Nordzulauf

Gemeinderat Dr. Peter Siemsen nahm am Fackelzug teil, der am 20.11.2022 vom AK Bahnlärm Kirchseeon veranstaltet wurde.

Am 20. November 2022 organisierte der Arbeitskreis Bahnlärm Kirchseeon eine Fackelzug-Aktion, um auf die offenen Punkte der aktuellen Planungen zum Brenner-Nordzulauf aufmerksam zu machen. Weder zum Lärmschutz noch zur Beeinflussung des ÖPNVs liegen seitens der Bahn zufriedenstellende Aussagen vor. Angesichts des deutlichen Anstiegs der Güterverkehre durch den Brennerzulauf und des wachsenden Personennahverkehrs sind beide Aspekte von wesentlicher Bedeutung für eine erfolgreiche Umsetzung dieses wichtigen transeuropäischen Projekts.

Auch Haar ist betroffen: Die Trassenführung entlang der S-Bahnstrecke Grafing – Trudering berührt die derzeit wichtigste Verkehrsader der Gemeinde. Aktuelle Schätzungen gehen von bis zu 500 Güterzügen mit einer Länge von bis zu 740 Metern aus, die täglich durch die Gemeinde rollen sollen. Neben der zunehmenden Lärmbelastung besteht daher auch die Sorge, inwieweit S-Bahn-Takt und Pünktlichkeit hierunter leiden werden. Trotz einer Kleinen Anfrage im Bundestag in 2020, die durch den damaligen verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Oliver Luksic erfolgte, bleibt die Bahn weiterhin konkrete Antworten schuldig.

Der AK Bahnlärm in Kirchseeon äußerte im Vorfeld der Fackelzug-Aktion die Sorge, dass betroffene Gemeinden aus dem Brenner-Nordzulauf Projekt herausgelöst werden sollen. Eine derartige Vorgehensweise würde das Recht auf zukünftige Anhörung im Bundestag sowie die Mitgestaltungsmöglichkeit der Kommunen und des Freistaats in hohem Maße gefährden.

Gemeinderat Peter Siemsen nahm die Einladung zur Fackelzug-Aktion dankend an. Viele Bürgerinnen und Bürger aus den betroffenen Kommunen entlang des Streckenabschnitts Grafing – Haar hatten sich auf den Weg zur ATSV-Halle nach Kirchseeon gemacht, von wo aus der beeindruckende Lichter-Tross bis zum Schützenheim nach Eglharting zog.

Über 300 Menschen nahmen am Fackelzug teil, um ihrem Wunsch von der Bahn eingebunden zu werden, Ausdruck zu verleihen.

„Güterverkehr darf den ÖPNV nicht kannibalisieren, wenn die dringend notwendige Verkehrswende gelingen soll. Ein derart wichtiges transeuropäisches Verkehrsprojekt muss mit den Bürgerinnen und Bürgern umgesetzt werden“, postete Siemsen live von der Veranstaltung in die sozialen Medien. Der mit den landkreisübergreifenden Foren zum Brenner-Nordzulauf in 2020 und 2021 begonnene Schulterschluss mit den Kommunen im Landkreis Ebersberg hat am diesjährigen Ewigkeitssonntag eine beeindruckende Fortsetzung gefunden.